Neuland

Im Mai, scheinbar vor einer halben Ewigkeit, hatte ich von einer neuen Herausforderung geschrieben und nun ist bereits mein erster Monat als Dozentin an der Fachakademie für Fremdsprachen in Weiden um. So schnell vergeht die Zeit…
Und das merke ich jetzt täglich, denn für meine Fächer gibt es zwar Lehrpläne, aber keine Bücher, denen ich einfach folgen kann. Ich muss mir also sowohl Inhalte als auch Methoden selbst erarbeiten, und das ist gar nicht so leicht, wie ich immer wieder feststelle.
Aber obwohl es viel Arbeit ist, macht mir das Unterrichten auch viel Spaß. Die Tatsache, dass die Studierenden gut mitarbeiten und nicht rebellieren, hilft natürlich auch und macht meine Aufgabe deutlich leichter.

Nachdem ich ja kein Lehramtsstudium habe, fehlen mir natürlich einige Kenntnisse, die ich mir jetzt aneignen muss, allen voran das Bewerten von Leistungen. Bei schriftlichen Leistungsnachweisen ist es ja noch relativ einfach: Ich muss mir “nur” Fragen überlegen und Punkte verteilen, die dann zu einer Note führen.
Aber ich habe drei Fächer, in denen ich nur mündliche Noten machen muss (oder darf, je nachdem wie man es betrachtet), und das ist für mich absolutes Neuland. Was ist wichtig? Und wie wichtig? Was  macht eine 1 oder eine 3 aus? Fragen über Fragen…
Netterweise habe ich tolle und erfahrene Kollegen, die mir dabei unter die Arme greifen und mich beraten und unterstützen, sonst wäre es wirklich schwierig!

So verbringe ich momentan also noch sehr viel Zeit mit Unterrichtsvorbereitungen, aber das ist völlig normal, haben mir langjährige Lehrer gesagt. Am Anfang steckst du sehr viel Zeit in die Vorbereitung, mehr, als eigentlich bezahlt wird, aber erstens wird es mit der Zeit einfacher und schneller, und zweitens kann man ja das Material (zumindest teilweise) und die Pläne im nächsten Jahr wieder verwenden! Und ich hoffe und denke auch, dass ich nächstes Jahr mit dem Unterrichten weitermachen werde…

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