Es passiert ja selten genug, aber letzte Nacht war es mal wieder so weit: Nachtschicht war angesagt! Mein aus vielen Gründen liebster und gleichzeitig auch längster Kunde hatte einen Eilauftrag: er brauchte zwei Dokumente bis heute morgen um 8 Uhr übersetzt. Dokumente bedeuten Formatierung, und zwar erfahrungsgemäß jede Menge. Und ich hatte am Abend auch schon einen Termin. Was tun also?
Ich hätte natürlich nein sagen können. Aber zum einen war ich quasi schon der letzte Notnagel (sie hatten schon vorgestern deswegen angefragt, und ich hatte wegen Zeitmangels abgelehnt, aber sie konnten niemanden sonst finden, also haben wir uns auf einen Kompromiss geeinigt, bei dem der zeitaufwändigste Teil, die Formatierungsarbeit, beim Kunden blieb), und zum anderen war es ja eben der Lieblingskunde, und dem schlage ich nur ungern was aus, weil die Beziehung einfach so gut ist (mal davon abgesehen, dass die Vergütung immer absolut angemessen ist, wie auch in diesem Fall wieder).
Also habe ich mich mental auf eine Nachtschicht eingestellt, entweder sehr spät (durcharbeiten) oder sehr früh (nicht so spät ins Bett, aber dafür sehr früh aufstehen und den Auftrag dann fertig machen), meine anderen fälligen Aufträge fertig gemacht, und mich dann an den Eilauftrag gesetzt.
Das Ende vom Lied war, dass ich nach dem Termin am Abend den Auftrag abgeschlossen und um 2 Uhr weggeschickt habe, und dafür heute morgen etwas länger geschlafen habe.
Das sind halt die Freiheiten der Freiberufler! Und der Kunde ist glücklich, was mich auch wieder glücklich macht. Dafür mache ich dann schon mal eine Nachtschicht, aber wirklich nur in Ausnahmefällen – ich schlafe viel zu gerne, um das zur Routine werden zu lassen! 😉
Wie halten meine Kollegen das? Macht Ihr Nachtschichten? Wie oft? Eher spät oder eher früh? Und kosten sie extra?