Neulich im Unterricht kam in einem Text der Ausdruck “etwas aufs Eis legen” vor. Bei solchen idiomatischen Ausdrücken sollte man ja immer etwas vorsichtig sein – eine wörtliche Übersetzung ist sehr oft falsch, unverständlich oder sogar missverständlich.
Nicht nur Schüler und Studentinnen haben damit so ihre Schwierigkeiten, auch alte Hasen stehen immer wieder mal vor so einem Wortkonstrukt und fragen sich, wie man das denn nun korrekt übersetzt.
Klar, online finden sich unzählige Seiten, auf denen man fündig wird. Aber als selbst bekennende Wörterbuch-Fetischistin wollte ich heute eine Lanze für gedruckte Schätze brechen (schon wieder so ein Ausdruck), die oft schneller zu durchsuchen sind und Dinge enthalten, die man im Internet so unter Umständen gar nicht oder nur sehr schwer findet.
Zunächst einmal wäre da “Hitting the nail on the head” von Margret Beran, erschienen 2007 bei Anaconda. Es enthält 3000 Redensarten Deutsch – Englisch, was vielleicht nicht unbedingt jedes terminologische Problem löst, aber doch sehr viele.
Wenn man schon eine Vorstellung davon hat, wie etwas auf Englisch heißen könnte bzw. wissen möchte, ob man richtig liegt, empfehle ich “Harrap’s Dicitonary of English Idioms”, herausgegeben 1990 von John O. E. Clark bei Harrap. Darin finden sich über 10.000 idiomatische Ausdrücke, darunter auch viele, die einem eher selten unterkommen. (Einer meiner Favoriten: “What did your last servant die of?”, was so viel bedeutet wie “Mach deinen Kram alleine.”)
Und wer hin und wieder auch mal mit historischen Texten zu tun hat, sollte sich (wahrscheinlich nur noch übers Antiquariat) “A Dictionary of Historical Slang” von Eric Partridge, erschienen 1972 bei Penguin Books, besorgen. Das hilft nun nicht unbedingt bei Übersetzungen vom Deutschen ins Englische, ist aber eine fantastische Quelle idiomatischer Ausdrücke, die hin und wieder gar nicht so antiquiert sind wie Titel und Erscheinungsjahr vermuten lassen. Sprache entwickelt sich halt ständig weiter – und manchmal besinnt sie sich auch auf das, was früher war.
Ach ja, die Auflösung des Eingangsproblems? In diesem Fall heißt es zwar tatsächlich “to put something on ice”, aber sicherheitshalber sollte man doch immer lieber nochmal überprüfen, ob es auch wirklich stimmt.