BDÜ-Neujahrsempfang

Es gibt ja viele Vereine und Verbände, in denen man Mitglied sein kann und manchmal auch sollte. Inwieweit sich diese Mitgliedschaft auch lohnt, hängt meines Erachtens sehr viel davon ob, inwieweit man sich auch engagiert, einbringt und teilnimmt.

Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) ist der größte und vermutlich bekannteste Berufsverband für Übersetzer und Dolmetscher in Deutschland, unterteilt in Landesverbände, die mehr oder weniger aktiv sind, was Veranstaltungen, Seminare, Treffen etc. betrifft.

“Mein” Landesverband ist der Landesverband Bayern, und der hatte gestern seinen 4. Neujahrsempfang. Für mich war es der erste, deshalb kann ich keine Vergleiche mit vorherigen ziehen, auch nicht, was die Lokalität betrifft, die dieses Jahr neu war.
Allerdings kann ich sagen, dass das “Rolandseck” in München sowohl optisch als auch kulinarisch ein absoluter Volltreffer war. In gemütlichem Ambiente, an vielen kleineren Tischen, an denen sich die Konstellationen stets  neu zusammen fanden, konnten die ca. 80 Kolleginnen und Kollegen sich angeregt unterhalten und gleichzeitig an dem köstlichen und äußerst vielseitigen Buffet bedienen. Das Essen war wirklich sehr lecker, es war wohl für jeden Geschmack etwas dabei, inklusive Mittagsspeisen und Nachtisch.
Natürlich war der Austausch mit Gleichgesinnten für mich der Hauptgrund gewesen, mich trotz widriger Wetterbedingungen – ich habe eine halbe Stunde Anfahrt mit dem Auto bis Nürnberg Hauptbahnhof – am frühen Sonntag Morgen auf den doch nicht ganz kurzen Weg in die Landeshauptstadt zu begeben. Die 2-stündige Zugfahrt mit zwei Kolleginnen war bereits sehr interessant und fruchtbar – ich bin nun die stellvertretende Leiterin der Regionalgruppe Nürnberg/Fürth/Erlangen/Bamberg und darf im April einen Vortrag über RSS-Feeds bei der Regionalgruppe Hof/Bayreuth halten -, und auch die Unterhaltungen in den darauf folgenden Stunden über so verschiedene, wenngleich dauer-aktuelle Themen wie CAT-Tools, Direktkunden-Akquise und Preise hat mir persönlich wieder neue Einsichten, Anregungen und Ideen beschert. Natürlich gab es auch immer wieder Gespräche über völlig Anderes, das mit der Arbeit nichts zu tun hatte, und ich durfte etliche nette Kolleginnen und Kollegen wiedertreffen und neu kennen lernen.
Auch die Heimfahrt – dank einer netten Kollegin diesmal mit dem Auto –  verging trotz Dauerregen wie im Fluge und war äußerst informativ und auch produktiv bezüglich zukünftiger Veranstaltungen in den Regionalgruppen.

Es war zwar in gewisser Weise verständlich, dass die meisten Teilnehmer aus München und der näheren Umgebung kamen, wohl auch, weil das Wetter eine längere Autofahrt nicht gerade verlockend erscheinen ließ, dennoch empfand ich es als schade, dass nicht mehr Kolleginnen und Kollegen sich auf den Weg gemacht hatten, um sich einmal in einem entspannten Rahmen und in (relativer) Ruhe auszutauschen. Sonst trifft man sich, wenn überhaupt, nur bei Seminaren oder ähnlichen Veranstaltungen, bei denen es ein festes Programm gibt und nur wenig Zeit zum persönlichen Gespräch. Und trotz der heutzutage hervorragenden Möglichkeiten der Kommunikation und Vernetzung über verschiedene Foren, Internetplattformen, Mailinglisten etc. ersetzt doch nichts den persönlichen Kontakt von Angesicht zu Angesicht.
Vielleicht können wir aus Nordbayern Angereisten in unserem regionalen Umfeld ja die Neugier etwas wecken, so dass die aktive und persönliche Beteiligung der Mitglieder zunimmt. Denn eine Gruppe ist letztlich nur so aktiv wie ihre Mitglieder es sind, und ein aktiver Verband kann doch nur zu unsere aller Vorteil sein.

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