Sprache lebt, und deshalb ändert und entwickelt sie sich auch ständig. Meistens eher unbemerkt, manchmal deutlicher.
Je nachdem, wie sprachaffin jemand ist, fallen Änderungen – je nach Empfinden auch Verunglimpfungen – mehr oder weniger schnell auf.
Für mich ist es quasi eine Berufskrankheit, und Veränderungen bei Wörtern, v.a. aber in der Grammatik, stechen mir manchmal geradezu schmerzhaft ins Auge. Andere finde ich wiederum interessant, unter Umständen sogar logisch, oder zumindest lustig.
So oder so, aufhalten lassen sich Veränderungen nicht, höchstens vielleicht etwas hinauszögern. Selbst die Franzosen, die ja bekannt sind dafür, dass Fremdwörter in ihrer Sprache nicht geduldet sind, kämpfen hier gegen Windmühlen.
Ich lese immer wieder mit großem Interesse verschiedene Beiträge und Artikel zu diesem Thema, gerade solche, die sich nicht nur um eine Sprache drehen, wie ein Großteil der Beiträge von Else Gellinek auf ihrem Blog Sprachrausch.
Einen Beitrag möchte ich heute besonders empfehlen, der zwar schon etwas älter ist, aber das Erscheinen eines neuen Pronomens (das “they”) im Englischen behandelt, dessen Pendant (bzw. die Suche danach) ja auch im Deutschen immer aktueller wird: Ab wann dürfen neue Sprachformen in Übersetzungen verwendet werden?
Sie schreibt hauptsächlich über den Einfluss auf und die Verwendung in Übersetzungen, aber die Überlegungen sind ja auch im einsprachigen Bereich relevant.
Das Fazit: Auf den Kontext kommt es an! Und das ist ja bei Sprache und (nicht nur) deren Übertragung in eine andere grundsätzlich immer wichtig.
Foto von Domenico Casa di Bari auf scop.io