Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das auf den ersten Blick vielleicht irrelevant fürs Übersetzen und Dolmetschen scheint, aber bei genauerer Betrachtung wird schnell klar, dass es doch wichtig ist – v.a. für die unter uns, die selbständig sind.
Auch wenn wir alle hoffen, dass wir lange und gesund leben, letztendlich weiß man nie, wann “es” einen trifft und ein Unfall oder plötzliche, schwere Krankheit dazu führt, dass sich das bisherige Leben unerwartet und dramatisch ändert. Wer zum Beispiel hat in seinem Bekannten- und Verwandtenkreis nicht jemanden, der oft viel zu jung an Krebs erkrankt ist, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hat? Bei mir sind es viel zu viele, und es werden leider nicht weniger.
Erst kürzlich ist ein Bekannter (selbständiger Graphiker) unvermutet gestorben, und seine Lebensgefährtin stand plötzlich vor der schwierigen Aufgabe seine Angelegenheiten zu regeln – ohne, dass er irgendwelche Vorkehrungen getroffen hatte!
Deswegen habe ich nun endlich (vor hatte ich es schon lange) meinen Bevollmächtigten und Betreuer festgelegt und eine Patientenverfügung erstellt. Das sollte eigentlich jeder sowieso gemacht haben, egal wie alt oder jung.
Als selbständige Übersetzerin und Dolmetscherin kommt ja aber auch noch hinzu, dass im Falle des Falles jemand dann noch offene Aufträge abwickeln, ausstehende Rechnungen einfordern und sich um alle finanziellen, steuerlichen und Versicherungs-relevanten Angelegenheiten kümmern muss. Das fängt bei den Passwörtern an und hört irgendwo mit der Kündigung von Mitgliedschaften und Versicherungen auf. (Ein hervorragendes Seminar von Roland Hoffmann zu dem Thema gibt es übrigens immer wieder mal vom BDÜ LV Bayern.) Gute (Büro-)Organisation bekommt da plötzlich einen ganz anderen Stellenwert…
Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag (nicht nur) Kolleginnen und Kollegen zum Nachdenken und v.a. Handeln anregen konnte – für Vorsorge ist es nie zu früh, v.a. mit Blick auf Familie und Freunde!