Demnächst darf ich mal wieder online dolmetschen, diesmal für einen neuen Kunden, der noch nie mit Dolmetscher*innen gearbeitet hat – weder live noch remote.
Aber er ist neugierig und gerne bereit, meine Vorschläge zu beherzigen, z.B. vorher einen Probedurchlauf mit allen Beteiligten zu machen, oder mich rechtzeitig mit der Referentin in Kontakt zu bringen, damit wir uns ohne Umwege austauschen können – und ich mich gut vorbereiten kann.
Passend dazu bin ich auf einen neuen Leitfaden zum Thema gestoßen, den die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland (IJAB) herausgegeben hat.
Er beinhaltet viele gute und nützliche Tipps und praktische Hinweise, wie Versammlungen, Unterredungen, selbst Gruppenarbeiten und andere Zusammenkünfte auch in diesen schwierigen Zeiten über die Sprachgrenzen hinweg sowohl für die Teilnehmer*innen als auch für die Dolmetscher*innen gut gelingen können.
Auch wenn er eigentlich für die Jugendarbeit erarbeitet wurde, ist der Inhalt doch genauso zutreffend für jede andere Art der Veranstaltung, die nun online stattfindet oder stattfinden muss.
Der Leitfaden erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, nennt aber u.a. auch Hubs und die Tatsache, dass Online nicht gleich günstiger bedeutet – ein wichtiger Hinweis für Auftraggeber, denen vielleicht nicht unbedingt bewusst ist, wie viel anstrengender das Dolmetschen online ist als vor Ort.
Auch die Anzahl der benötigten Dolmetscher*innen wird erklärt und gut dargelegt, unter welchen (deutlich erschwerten) Bedingungen sie arbeiten, besonders wenn sie nicht sie gewohnt zusammen in einer Kabine sitzen (können).
Insgesamt war ich sehr erfreut, wie detailliert auf diese immer noch neue Situation für Dolmetscher*innen eingegangen wird und die Schwierigkeiten für das Ferndolmetschen erläutert werden.
Der Leitfaden kann hier als PDF-Datei von der Website der IJAB heruntergeladen werden: IJAB-Leitfaden Verdolmetschung von Online-Veranstaltungen (Stand April 2021)