Vor Kurzem durfte ich meinen ersten Klassenausflug als Lehrkraft organisieren und zusammen mit einer Kollegin durchführen. Eigentlich nicht etwas, das ich bei meiner nebenberuflichen Tätigkeit erwartet hätte, aber wer an der Sprachenschule eine gute Idee hat, darf sie dann auch gleich umsetzen… 😉
Auslöser war die Tatsache, dass die Fotoausstellung des BDÜ Landesverbands Bayern über die Nürnberger Prozesse zur Zeit in Nürnberg im Gericht zu sehen ist, und ich diese Gelegenheit meinen Schülern nicht vorenthalten wollte.
Dass die Nürnberger Prozesse quasi die Geburtsstunde des Simultandolmetschens waren, hat zumindest jeder, der Berührungspunkte mit der Übersetzer- und Dolmetscherbranche hat, bestimmt schon mal gehört (und meine Schüler sowieso).
Kleiner Exkurs: Bis dahin fand jegliche mündliche Übertragung von einer Sprache in eine andere konsekutiv statt, also hintereinander. Bei vier Prozesssprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch) hätten die Verhandlungen also ewig gedauert, und besonders exakt wären sie nach der dritten Übertragung bestimmt auch nicht mehr gewesen… Deshalb entschloss man sich, die Verdolmetschung simultan, also zeitgleich mit dem Redner, durchzuführen – eine Revolution!
Am Ort des damaligen Geschehens, dem Justizpalast in Nürnberg, wurde vor ein paar Jahren ein Museum dazu eingerichtet, das “Memorium Nürnberger Prozesse“. An sich schon sehr sehenswert und überaus informativ, wäre das alleine schon eine Reise wert gewesen, aber für meine Schüler war das eigentliche Highlight des Ausflugs die Fotoausstellung, nicht zuletzt, weil ich den zuständigen Referenten des BDÜ, Dr. Theodoros Radisoglou, zusammen mit der OLG-Richterin Beyerlein als persönliche Begleiter durch die Ausstellung gewinnen konnte. (Einen ganz herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an dich dafür, Theo!)
Für meinen ersten Ausflug als Lehrkraft muss ich sagen, war es ein voller Erfolg, u.a. auch, weil die 20 Schülerinnen und 1 Schüler absolut diszipliniert und zuverlässig waren, was meine Aufgabe sehr leicht gemacht hat.
Und was ich so an Rückmeldungen bekommen haben, hat es ihnen auch sehr gefallen – Win-Win!