Die Sache mit der Bezahlung

Wer arbeitet. möchte auch dafür entlohnt werden. Und wer selbständig ist, möchte natürlich, dass seine Rechnungen auch bezahlt werden, und zwar vollständig und zum Fälligkeitsdatum, unabhängig davon, in welcher Situation sich der Rechnungsempfänger befindet. Schließlich hat er bekommen, was bestellt wurde, jetzt möchte ich auch meinen Lohn dafür.
Bis jetzt hatte ich das Glück noch immer mein Geld bekommen zu haben – manchmal verspätet und nur auf wiederholtes Nachhaken, aber es wurde noch jede meiner Rechnungen bezahlt.
Ich bin auch ein großer Verfechter der offenen Kommunikation, d.h. ich gehe immer erst mal davon aus, dass es einen logischen Grund gibt, warum meine Rechnung noch nicht beglichen wurde.
In den meisten Fällen ist es tatsächlich auch nur so etwas wie: Rechnung wurde zwischen den vielen übersehen (da evtl. auf Sammelrechnungen umsteigen?), die zuständige Person ist/war krank etc. Manchmal hat der Kunde Probleme mit der Zahlungsmoral seiner Kunden. Das hat zwar zunächst erstmal nichts mit der geschäftlichen Beziehung (und den entsprechenden Verpflichtungen) mit mir zu tun, aber wenn es sich z.B. um einen Kunden handelt, mit dem ich schon jahrelang sehr gut zusammen arbeite, bin ich auch bereit zu warten.
Und natürlich darf man die Konsequenzen nicht vergessen: Normalerweise sollte die Devise sein: einmal und nie wieder! Die Wahrscheinlichkeit, v.a. bei Neukunden, dass sie beim nächsten Mal pünktlich zahlen, ist doch relativ gering, und so groß ist meine Gutmütigkeit dann doch nicht…

hat bei Wissenswinkel einen guten Beitrag zum Thema Zahlungsausfälle geschrieben und gibt auch gleich sieben konkrete Tipps, um Zahlungsausfälle schon im Vorfeld zu verhindern.

  1. Gleich zu Beginn des Gesprächs bzw. des schriftlichen Austauschs das Thema Zahlung ansprechen und die Konditionen klar nennen. Dazu gehört nicht nur der Preis. Auch die Zahlungsmodalitäten (Zahlungstermin, -modus usw.) sind wichtig.
  2. Dokumentieren Sie alle geschäftlichen Vorgänge,
    einschl. der pünktlichen Lieferung. Bitten Sie um eine
    Eingangsbestätigung, auch wenn sie in Ihrem Mailsystem eine automatische
    Empfangsbestätigung eingerichtet haben. Manche Empfänger können diese
    ignorieren und trotzdem Ihre Mail samt Anhang lesen und verarbeiten.
  3. Stellen Sie Rechnungen immer zeitnah, am besten
    unmittelbar nach der Lieferung/Erbringung der Leistung. Zu empfehlen ist
    für die Zusendung der Rechnung eine separate Mail mit Betreff „Rechnung
    Übersetzungsleistung“, damit diese ggf. gleich an die Buchhaltung
    weitergeleitet wird. Wird die Rechnung gleich mit der fertiggestellten
    Übersetzung geliefert, befasst sich der Kunde erst einmal mit seinem
    Text und vergisst möglicherweise, die Rechnung weiterzuleiten, bzw.
    denkt erst einige Tage später daran.
    Erwähnen Sie in der Begleitmail zur Rechnung, dass die Begleichung
    unabhängig von etwaigen Nachbesserungsansprüchen seinerseits und
    -rechten Ihrerseits erfolgt (vgl. Schuldrechtsreform zum 1. Januar 2002,
    § 437 Nr. 1 BGB, § 439 BGB sowie § 634 Nr. 1, § 635 BGB).
  4. Prüfen Sie bei Neukunden die Bonität. Das können
    Sie entweder über eine Wirtschaftsauskunftei (z.B. Bürgel, Schufa) oder
    anhand einer entsprechenden Selbstauskunft Ihres Geschäftspartners
    durchführen. Neukunden, die keine Kontaktdaten zur Verfügung stellen
    oder aber deren angegebene Postanschrift offensichtlich nicht existiert,
    sollten vorsichtshalber abgelehnt werden.
  5. Prüfen Sie, ob Sie nicht eine Vorauszahlung
    entweder des Gesamtbetrags oder zumindest der Hälfte des
    Leistungsbetrags fordern, bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Bei
    Geschäften mit einem besonders großen Auftragsvolumen sind
    Zwischenzahlungen (Teilzahlungen) entsprechend dem Fortschrittsstand des
    Projekts durchaus üblich. Schließlich muss Ihre Liquidität gesichert
    sein.
  6. Überlegen Sie, ob Sie den Fall eines säumigen Zahlers nicht gleich an ein Inkassobüro
    weitergeben bzw. ob Sie nicht von vornherein eine Vereinbarung mit
    einem Inkassobüro treffen. Notorische Zahlungsmuffel rechnen häufig
    damit, dass gerade kleine Unternehmen und erst recht einzelkämpfende
    Selbstständige vor diesem Schritt zurückschrecken.
  7. Machen Sie den Fehler nicht ein zweites Mal, weil Ihnen der säumige
    Zahler hoch und heilig verspricht, beim nächsten Mal pünktlich zu
    zahlen, sondern trennen Sie sich von solchen Kunden. Sie sind ein Ärgernis, sie kosten Zeit, Geld und Nerven. Das muss nicht sein.

Und der beste Tipp von Fr. Chaumien zum Schluss: Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl!

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