Letzte Woche war ich in Leipzig für ein Seminar des BDÜ LV Sachsen. Da es schon um 10 Uhr morgens los ging und die A9 bekanntlicherweise viele Baustellen hat, bin ich lieber schon am Freitagnachmittag losgefahren und habe in Leipzig übernachtet. (Das mit dem Stau-Umgehen hat zwar nicht so ganz geklappt, aber egal…)
Ein weiterer Bonus dafür, dass ich schon am Abend vorher in Leipzig war, war, dass ich endlich eine Kollegin in natura kennen lernen durfte, die ich bisher nur über Twitter kannte. Es war trotz der späten Stunde eine sehr nette Sache, wir haben uns prächtig verstanden und über alles mögliche und unmögliche bezüglich Übersetzen, Dolmetschen und der Problematik von Ost und West unterhalten, und wir kamen zu dem Schluss, dass es wenig sinnvoll ist, sich online anders zu verhalten als im wirklichen Leben, denn irgendwann fällt man damit gewaltig auf die Nase, und das nicht nur privat – und v.a. als Einzelunternehmer ist das mehr als nur ungünstig!
Aber zurück zum Seminar:
Obwohl ich meine Buchhaltung von Anfang meiner Selbständigkeit an alleine gemacht habe und kürzlich ein großes Lob seitens meines Steuerberaters bekommen habe, dass ich ihn eigentlich gar nicht bräuchte, hielt ich es für eine gute Idee, mich auf einem speziell für meinen Beruf zugeschnittenen Seminar zu informieren – schließlich kann man immer dazu lernen. Und das habe ich auch tatsächlich!
Der Referent, Matthias Unger von Unger & Partner aus Berlin, seines Zeichens Rechtsanwalt und Steuerberater, hat es geschafft, dieses an sich eher trockene Thema nicht nur anschaulich zu vermitteln, sondern hat auch geduldig jede Frage beantwortet, die wir ihm stellten. Und die Gruppe beinhaltete alles vom Kurz-vor-der-Selbständigkeit-Stehendem bis zum alten Hasen. Außerdem gab es auch ausführliche Unterlagen zum Mitnehmen.
Nachdem Herr Unger erst einmal die Grundbegriffe der Buchhaltung erklärt hatte, legte er dar, welche Dinge für Freiberufler, die ja an sich nicht buchführungspflichtig sind, trotzdem sinnvoll sind, teilweise zu Darstellungszwecken gegenüber dem Finanzamt, teilweise zum eigenen Überblick. Er gab praktische Tipps wie man auch als Freiberufler seine kleine Buchführung organisiert und erklärte u.a. was es mit Belegen und den GDPdU auf sich hat.
Alles in Allem fand ich das Seminar sehr informativ. Ich habe wieder einiges an Neuem gelernt und konnte etliches mitnehmen. Einiges davon habe ich auch schon umgesetzt, nämlich mir ein tatsächliches Kassenbuch zugelegt, in das ich meine seltenen Bareingänge mit der Hand eintrage, und ein zweites Girokonto eröffnet, damit meine geschäftlichen und privaten Einnahmen und Ausgaben fein säuberlich getrennt sind, auch auf den Kontoauszügen, denn die möchte das Finanzamt bei einer Prüfung sehen.
Und wie handhaben meine Kolleginnen und Kollegen und andere Leser dieses Blogs dieses Thema? Welche Art der Buchhaltung praktiziert ihr?