Eigentlich bin ich ja Musikerin. Ich habe angefangen Musik zu machen als ich drei Jahre alt war und habe bis heute nicht damit aufgehört. Dazwischen lag unter anderem auch ein Musikstudium in den USA, und zwar ein Bachelor of Arts in Music (Voice Performance, also Gesang) und ein Masters in Music (Conducting, also Dirigieren), die mir aus verschiedenen Gründen in Deutschland zwar offiziell anerkannt wurden, letztlich aber doch von wenig Nutzen waren, aber das ist eine andere Geschichte. Mein Beruf nun ist Übersetzen und Dolmetschen, und es macht mir nicht nur jede Menge Spaß, es ist auch ein einträgliches Geschäft. Allerdings mit Fachgebieten, die mit meiner Leidenschaft nicht zu tun haben – nämlich Wirtschaft und Technik.
Wenn ich neue Kollegen kennen lerne und ihnen ein bisschen von meinem Lebenslauf erzähle, da ich nun mal mehr oder weniger unverkennbare Quereinsteigerin bin, ist die erste Reaktion immer: “Ah, dein Fachgebiet ist also Musik.” Worauf ich immer antworte: “Ähm, nein, überhaupt nicht.” Aber in letzter Zeit habe ich mich immer häufiger gefragt: Warum eigentlich nicht?
Ja, warum eigentlich nicht? Durch meine langjährige, zweisprachige musikalische Ausbildung, sowohl praktisch als auch theoretisch, bin ich ja quasi Fachfrau auf dem Gebiet der klassischen Musik, daran kann es also nicht liegen. Nein, die Frage, die sich mir stellte, nachdem ich schließlich Ende letzten Jahres den Entschluss gefasst hatte, mein altes und mein neues Leben zu kombinieren, war folgende: Wie komme ich dort hinein?
Nun zeigte sich einmal mehr, dass es sich wirklich lohnt, sein Netzwerk auszubauen und Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Wie bereits hier erwähnt, war ich Ende Januar auf dem Neujahrsempfang des BDÜ, wo ich u.a. auch Herrn Enninger kennen gelernt habe, wenn auch nur kurz. Er arbeitet beim Kompetenzzentrum Kultur- & Kreativwirtschaft des Bundes (RKW), das unter anderem kostenlose Beratung für künstlerisch tätige Freiberufler u.ä. anbietet. Heute nun hatte ich einen Termin im Regionalbüro in Nürnberg mit Herrn Enninger, und ich muss sagen, das war wirklich eine sehr gut investierte Stunde! Nicht nur war das Gespräch sehr nett und kurzweilig, ich habe nun auch eine nicht kurze Liste mit Namen, sprich Startpunkten, und Strategien, wie in der Musikbranche am besten Kontakte geknüpft und nachverfolgt werden, außerdem einen Buchtipp zum Thema Akquise und Marketing, und – was wahrscheinlich am Wichtigsten ist – Motivation und Bestätigung bekommen, dass ich auf dem richtigen Weg bin!
Nun heißt es also für mich, diese Kontakte herzustellen, meine Webseite entsprechend zu ändern, neue Visitenkarten nur für diese Nische zu entwerfen und eine Menge andere Dinge tun, aber ich bin guten Mutes, dass etwas Gutes dabei herauskommen wird – mag es auch etwas dauern und viel Arbeit benötigen!
Toi toi toi.